Der Chorraum ist der Teil der Kirche, in dem sich der Hauptaltar und der Bereich für die Geistlichen befinden, im Mittelalter durch das Gestühl gekennzeichnet. Er ist nach Osten gerichtet und schließt, wie im Mittelalter üblich, vieleckig ab.
Ansicht des Chorraumes: Tumba im Vordergrund, dahinter der Hochaltar mit dem Grab des hl. Wendelin.
Sie ist Sinnbild des auferstandenen Christus. Bild fehlt!
Darin steht die "Wendelslade", in der die Gebeine des hl. Wendelinus ruhen. Die beiden Längsseiten zeigen Blendarkaden mit den 12 Aposteln und stellen den hl. Wendelin somit in deren Nachfolge als Verkünder des Worts Jesu. Das Hochgrab wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von der Nikolaus-Bruderschaft der regionalen Steinmetze geschaffen. Dieser Bruderschaft gehörten auch Hentze von St. Wendalin und Michel Stiege von St. Wendalin an. Die Pilger schritten bei der Wallfahrt von rechts unter dem Hochgrab hindurch.
Hochgrab auf der Rückseite des Hochaltares: nördliche Längsseite mit den Aposteln: Matthäus, Bartholomäus, Matthias, Jacobus, Simeon und Petrus.
Die Tumba gilt als bestes Werk der Plastik des 14. Jahrhunderts im Saarland.
In der Kirmeswoche wird die Wendelslade aus dem Hochgrab genommen und auf die Tumba gestellt.
An den Längsseiten der Tumba sind wie beim Hochaltar die Apostel zu sehen, unter ihnen ist auch der hl. Wendelin dargestellt. Eine deutlich kleinere Gestalt, die vor dem hl. Wendelin kniet und eine Kerze hält, ist wahrscheinlich die Darstellung des Stifters der Tumba oder eines Pilgers.
An der Stirnseite zum Hochaltar sind die hl. Katharina und die hl. Maria Magdalena dargestellt.
Auf der Stirnseite zum Schiff findet sich eine Darstellung der hl. Dreifaltigkeit, flankiert von Maria und dem dem Jünger Johannes. Die hl. Dreifaltigkeit ist als "Gnadenstuhl" dargestellt: Gottvater, auf einer Steinbank sitzend, hält mit beiden Händen den gekreuzigten Sohn. Zwischen ihnen schwebt der Heilige Geist in Gestalt einer Taube.
Ursprünglicher Standort der Tumba war die Magalenenkapelle in der Balduinstraße. 1802 kam sie von dort in die Basilika und diente zeitweise als Altartisch. Von 1924 bis 1980 verwahrte man in ihr die Gebeine des hl. Wendelinus. Seit 1980 dient sie wieder als Ausstellungstisch der Wendelslade.
Entstanden um 1480, gehört diese aus Ton geschaffene Gruppe zu den kunstvollsten Arbeiten ihrer Art überhaupt. Der Künstler und die Werkstatt sind leider unbekannt. Josef von Arimathäa (links) und Nikodemus (rechts) hüllen den Leichnam Christi in ein Grabtuch. In der Gruppe der frommen Frauen, die gekommen sind, um Jesus zu salben, steht die weinende Maria, gestützt von Johannes. Dehio beschreibt es treffend als „eine beachtliche Arbeit von beseelter Innerlichkeit“.